Immer mehr Online-Händler denken darüber nach, Eigenmarken ins Sortiment zu nehmen und so für Alleinstellungsmerkmale zu sorgen. Häufig wird jedoch unterschätzt, dass nicht die Beschaffung die größte Herausforderung bei Eigenmarken darstellt, sondern das Branding. Nur wer seinen Kunden vermitteln kann, warum sich der Kauf der Eigenmarke lohnt, wird von der Einführung profitieren.
Europäische Studie – Konsum: Der Zeitfaktor
05.05.2015 | 10:00 Uhr | Pressemitteilung von presseportal.de
München (ots) – Europäer nehmen sich Zeit, bevor sie kaufen
- Mehr Zeit für Käufe im Internet - Produktwahl beeinflusst Einkaufsdauer
Grundsätzlich nimmt die investierte Zeit für Käufe zu. 49 Prozent der Europäer stöbern für ihre Käufe ausführlicher im Internet. Die im stationären Handel verbrachte Zeit nimmt dagegen weiter ab. Zu diesem Ergebnis kommt das Europa Konsumbarometer 2015, eine repräsentative Verbraucherbefragung im Auftrag der Commerz Finanz GmbH. 44 Prozent der Europäer haben heute noch genauso viel Freizeit wie vor fünf Jahren. Zugleich steht gut vier von zehn Verbrauchern (41 %) weniger freie Zeit zur Verfügung. „Der Faktor Zeit beeinflusst im Wesentlichen das Verbraucherverhalten“, so Dr. Anja Wenk, Bereichsleiterin Vertriebsmanagement. „Die Verbraucher sind nicht nur bereit, sich Zeit für Käufe zu nehmen. Sie würden sich gerne noch länger umsehen und informieren. Dies gilt sowohl für den stationären Handel als auch für das Internet.“
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Online-Shopping bietet Zeitvorteil
Fast jeder dritte Verbraucher (31 %) gibt an, grundsätzlich mehr Zeit für Käufe zu investieren als 2009. Das gilt besonders für das Internet. Knapp jeder Zweite recherchiert vor dem Kauf ausgiebig online. Mehr als jeder dritte Europäer (37 %) verbringt dagegen weniger Zeit in Geschäften. Dr. Susanne Wigger-Spintig, Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München, erklärt: „Das Stöbern in Online-Shops hat sich zu einer Art digitaler Freizeitbeschäftigung entwickelt. Mit steigendem Konsumbewusstsein gehen demzufolge auch zeitlich intensivere Such- und Bewertungsprozesse einher.“
Selbstbestimmter Konsum – Europäer informieren sich
Obwohl die Verbraucher mehr Informationen zu den Produkten recherchieren, möchte die Mehrheit ihre Käufe so schnell wie möglich abschließen. Dies gilt sowohl im Internet (50 %) als auch im Geschäft (61 %). Verbraucher, die angeben, sie haben sich beim letzten Kauf schneller entschieden als zuvor, führen dies vor allem auf den Preis und besondere Angebote zurück. Für eine langsamere Entscheidung sind der Wunsch, die richtige Kaufentscheidung zu treffen, und das Warten auf besondere Angebote ausschlaggebend.
Zeitersparnis ist besonders beim „Click & Collect“ und bei Käufen im Internet neben finanziellen Aspekten die wichtigste Motivation. Über 40 Prozent der Verbraucher nutzen diese Konsumoptionen für einen schnellen Kauf. Der stationäre Handel bietet dagegen die Möglichkeit, sich vor Ort von der Qualität der Produkte zu überzeugen. Als zweitwichtigsten Grund für Neukäufe in Geschäften nennen die Europäer die Freude am Konsum.
https://youtu.be/ODbKqyNxP8Y
Zeitmanagement verschiedener Konsumtypen
Die verschiedenen Konsumtypen teilen ihre Zeit für den Einkauf unterschiedlich ein. Verbraucher, die heute
- weniger als vor fünf Jahren konsumieren, zeichnen sich durch zwei Kaufstrategien aus: Entweder investieren sie weniger Zeit in Käufe, oder sie gehen auf Schnäppchenjagd, vor allem im Internet. - genauso viel konsumieren, nehmen sich einerseits mehr Zeit. So bereitet jeder Zweite die Kaufentscheidung online länger vor als zuvor. Andererseits nimmt die im stationären Handel verbrachte Zeit ab. - mehr kaufen, nutzen verstärkt das Internet. Zwei von drei Verbrauchern geben an, länger als früher online zu recherchieren.
Produktwahl beeinflusst Einkaufsdauer
Die Europäer treffen je nach Produkt ihre Kaufentscheidung unterschiedlich schnell. 1,5 bis zwei Stunden benötigen sie für Kleidung, Heimwerker- oder Gartengeräte. Deutlich mehr Zeit nehmen sich die Verbraucher für Einrichtungsgegenstände (2,5 Stunden) oder Elektrohaushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik (über 3 Stunden). Vor allem deutsche Verbraucher prüfen TV-, HiFi- und Videogeräte vor dem Kauf ganz genau. Für Recherche und Kauf benötigen sie über fünf Stunden. Am schnellsten entscheiden sie sich dagegen bei Heimwerker- oder Gartengeräten. Nach knapp einer Stunde ist der Kauf abgeschlossen.
Weiterführende Informationen
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Mobile Business im Onlinehandel
Mobile Business gehört die Zukunft im E-Commerce und ist unbestritten einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Online Handel überhaupt. Die charakteristischen Eigenschaften von Smartphones und Tablet-PCs – Erreichbarkeit, Mobilität und Ortsunabhängigkeit – sind dabei ausschlaggebend für den Erfolg der mobilen Anwendungen. Jüngere Kunden weisen dabei eine besonders hohe Affinität auf, die Möglichkeiten des M-Business zu nutzen. Dies macht sie als Zielgruppe für Unternehmen im Mobile Business besonders interessant.
Was bedeutet Mobile Business?
Mobile Business umfasst alle Aktivitäten, Prozesse und Applikationen, welche mit mobilen Technologien realisiert werden können. Aus Kundensicht sind dabei folgende Kriterien erfolgsrelevant: „Mobile Business im Onlinehandel“ weiterlesen
Das Urgestein des Social Media – Was Foren Unternehmen bringen können
Der vernetzte Erfahrungsaustausch ist eigentlich ein alter Hut: Bereits Ende der 70er entstand das Usenet, welches erst im Ausklang des vergangenen Jahrtausends durch die Foren abgelöst wurde. Dennoch erfreut sich das Urgestein des Social Media ununterbrochen großer Beliebtheit. Die Abgrenzung der einzelnen Foren erfolgt zumeist thematisch, sodass die Aktivitäten und Interessen zumeist auf einen Themenschwerpunkt konzentriert werden. Somit können viele relevante Benutzer einer Zielgruppe an einem Punkt erreicht werden.
„Das Urgestein des Social Media – Was Foren Unternehmen bringen können“ weiterlesen
Keine Angst vor schlechten Bewertungen
Viele Online-Käufer lesen Bewertungen anderer Kunden, um sich zu entscheiden, welches Produkt sie kaufen. Auch bei der Auswahl des Shops sind für 48 Prozent der Internetkäufer[1] Benutzerbewertungen wichtig. Viele Online-Händler verzichten trotzdem darauf, Bewertungen ihrer Kunden online zu veröffentlichen, wenn sie auf die Ergebnisse keinen Einfluss nehmen können. Hauptsächlich wohl aus Furcht vor schlechten Noten, die dem Geschäft schaden könnten. Doch diese Angst ist unbegründet.
Status Quo und Entwicklung des Onlinehandels in Deutschland
Einer Studie des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (kurz bevh) zufolge konnte der Onlinehandel in Deutschland 2014 seinen Gesamtumsatz auf 41,9 Milliarden Euro steigern. Dies entspricht einem Umsatzzuwachs von 7 Prozentpunkten und liegt damit deutlich über der Wachstumsrate der gesamten Einzelhandelsbranche. Der prozentuale Anteil des Online-Umsatzes im Vergleich zum gesamten Einzelhandel betrug im Vorjahr 9,2 % gegenüber einem Vorjahreswert von 8,2 %.
Diese Statistiken untermauern zwar den Status des deutschen Onlinehandels als weiterhin boomenden Vertriebskanal, doch nicht alle Händler, Branchen und Versendertypen können gleichermaßen von dem Wachstum profitieren.
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- Möbel und Dekorationsartikel: Die neuen Stars im Online Handel
- Auch digitale Güter und Dienstleistungen haben ihren Platz im E-Commerce gefunden
- Jeder zweite Deutsche shoppt online – und das immer öfter mobil
- Generalisten dominieren weiterhin den deutschen Onlinehandel
- Entwicklung des Onlinehandels 2015
- Ausblick: Entwicklung des Onlinehandels in Europa
Möbel und Dekorationsartikel: Die neuen Stars im Online Handel
Die mit Abstand wichtigste Warengruppe im Internethandel war im vergangenen Jahr Bekleidung mit einem Umsatzvolumen von 8,5 Milliarden Euro, gefolgt von Unterhaltungselektronik / Elektroartikel mit 4,6 Milliarden Euro und Büchern mit 3,8 Milliarden Euro.
Die Kategorie Möbel und Deko-Artikel konnte mit nunmehr 2,2 Milliarden Euro im Online Handel einen besonders hohen Umsatzzuwachs erzielen – anscheinend ist es also Big Playern wie moebel.de oder home24.de mit Hilfe von großangelegten, crossmedialen Marketingkampagnen und einer ausgefeilten Produktpolitik gelungen, die Gunst der Konsumenten zu gewinnen und Vertrauen in eine Warengruppe zu schaffen, die vor einigen Jahren im Internethandel noch ein Nischendasein fristete.
Lebensmittel-Onlinehändlern ist wiederum – zahlreichen positiven Studien und Prognosen zum Trotz – mit einem Umsatz von lediglich 618 Millionen Euro noch immer nicht der Durchbruch im Netz gelungen. Als größte Problemfelder beim Lebensmittelversand gelten nach wie vor offene Fragen rund um Versandprozesse und Retourmöglichkeiten, den Mehrwert und USP von Online-Lebensmittelbestellungen für die Verbraucher sowie die Preis- und Sortimentsgestaltung der Lebensmittel.
Auch digitale Güter und Dienstleistungen haben ihren Platz im E-Commerce gefunden
Neben den genannten Warengruppen wurden 2014 auch digitale Güter mit einem Gesamtvolumen von fast 11 Milliarden Euro online umgesetzt. Besonders Dienstleistungen aus den Bereichen Reisen (Pauschalreisen und Übernachtungen) und Mobilität (Flug-, Bahn und Bustickets sowie Mietwagen) erfreuen sich laut der Studie bei deutschen Konsumenten großer Beliebtheit.
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung wird dieser Branche eine besondere Schlüsselrolle im Onlinehandel zugeschrieben und dem Handel mit immateriellen Gütern die höchsten Umsatzsteigerungen vorausgesagt.
Jeder zweite Deutsche shoppt online – und das immer öfter mobil
Laut einer Studie von deals.com werden die Deutschen immer Online-affiner: 2014 haben bereits 50,5 % aller deutschen Konsumenten Waren online bestellt. Der Online-Umsatz pro Kopf lag dabei bei 1053 Euro – nur in Großbrittanien und der USA war dieser Wert höher. Die Studie prognostiziert, dass der durchschnittliche Umsatz von Waren aus dem Onlinehandel pro Kopf in Deutschland 2015 auf 1210 Euro steigt.
Der Trend zum Mobile Business hält derweil auch in diesem Jahr weiter an: Die Umsätze durch Smartphones und Tablets sollen sich 2015 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln, während die Umsätze durch Verkäufe über Desktop-PCs voraussichtlich nur marginal ansteigen.
Generalisten dominieren weiterhin den deutschen Onlinehandel
Im Rahmen einer Studie des EHI Retail Institute wurden die tausend größten Onlineshops in Deutschland analysiert. Diese ergab, dass die zehn umsatzstärksten Onlinehändler in Deutschland über ein Drittel aller Einnahmen (37,1%) generierten.
Die beiden umsatzstärksten Onlinehändler im Jahr 2013 – Amazon.de mit circa 5,8 Milliarden Euro und Otto.de mit fast 1,9 Milliarden Euro Umsatz – trugen dabei erheblich zum hohen Marktanteil der Generalisten bei, welche zusammengenommen fast 40 % des Gesamtumsatzes im Onlinehandel erwirtschafteten.
Unter allen Versendertypen sind – dank Amazon und Ebay – Online-Marktplätze die Anbieter mit dem höchsten Umsatzvolumen. Internet-Pure-Player, also reine Onlineshops ohne Heimat im stationären Handel, erzielen hingegen aktuell nur ein Viertel des Umsatzes der Online-Marktplätze. Am Umsatz gemessen spielen andere Versendertypen wie Herstellershops und Shopping Clubs im deutschen Onlinehandel nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Entwicklung des Onlinehandels 2015
Der bevh rechnet 2015 für den deutschen Onlinehandel mit einer Zuwachsrate von 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg würde einen Gesamtumsatz von 46,9 Milliarden Euro bedeuten.
Die rasanten Wachstumsraten der Vorjahre wären also damit vorerst vorbei. Im Vergleich zu anderen, etablierten Branchen oder dem stationären Einzelhandel wäre der Online Handel aber damit trotzdem noch eine Boom-Branche mit gewaltigem Potenzial, dass besonders bei „nischigen“ Warengruppen noch längst nicht vollständig ausgeschöpft zu sein scheint.
Ausblick: Entwicklung des Onlinehandels in Europa
Der Branchenumsatz des gesamten europäischen Onlinehandels soll laut einer Studie von Forrester Research bis 2017 auf 191 Milliarden Euro steigen – im Jahr 2012 betrug dieser für ganz Europa noch 112 Milliarden Euro. Dabei wird mit einem jährlichen Wachstum von 11 Prozent gerechnet.
Die größten Wachstumsraten werden in Südeuropa (insbesondere Spanien und Italien) erwartet, da sich der Onlinehandel in Nordeuropa inzwischen bereits weitestgehend als Vertriebskanal durchgesetzt hat. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil des E-Commerce im Vergleich zum Gesamtumsatz des Einzelhandels laut EHI gesamteuropäisch auf bis zu 27 % steigen.