Angebot und Nachfrage müssen im Onlinehandel bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Dies setzt Kenntnisse über die Zielgruppe des Unternehmens bzw. des Onlineshops und deren spezielle Bedürfnisse voraus.
Nischenartikel können bei der Sortimentsgestaltung im Onlinehandel den Unterschied ausmachen
Ein Onlineshop kann theoretisch fast beliebig viele Waren in seinem Sortiment anbieten. Das Angebot wird nur begrenzt durch Speicherkapazitäten auf dem Webserver, Lagerkapazitäten, versandbedingte Faktoren und Beschaffungswege. Im Gegensatz zum stationären Handel existieren keine Hindernisse, wie beispielsweise eine begrenzte Verkaufs- und Regalfläche.
Aufgrund der geringen Lager- und Platzierungskosten ist im Onlinehandel deshalb eine zunehmende Ausweitung der Sortimentspalette auf Nischenprodukte zu beobachten. Dieses Vorgehen führt zu steigenden Umsätzen in diesen Warengruppen. Unternehmen sollten zwar in der Sortimentspolitik ihren Fokus auf schnelldrehende und umsatzstarke Produkte legen, jedoch darf die steigende Bedeutung von Nischenprodukten auf den Erfolg von Onlineshops nicht unterschätzt werden.
Aufschluss über die aktuelle Positionierung der Konkurrenten sowie über die sortimentsspezifischen Besonderheiten der eigenen Branche kann beispielsweise eine Branchenstrukturanalyse nach dem 5-Kräfte-Modell von Porter liefern.
Tiefes Sortiment contra breites Sortiment – was passt zu welchen Onlineshop?
Die Sortimentsdimensionen müssen im Online Handel grundsätzlich mit der Wettbewerbsstrategie des Anbieters übereinstimmen. Überlegungen rund um das Thema Sortimentsgestaltung sind besonders bei der Gründung eines Internet Handels von größter Bedeutung und ein entscheidenter Erfolgsfaktor.
Spezialisierte, themen- oder sachorientierte Shops führen ein Sortiment, das sich eher in die Tiefe als in die Breite erstreckt. Bei einem Onlineshop für Armbanduhren wäre dies beispielsweise ein Anbieter, der sich auf ausschließlich auf Taucher- oder Luxusuhren spezialisiert hat. Ein Onlineshop mit Warenhauscharakter hingegen weist eher ein breites Sortiment mit verschiedenartigen Warengruppen auf, wie beispielsweise die generalistischen Anbieter Otto oder Zalando. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Kaufneigung der Kunden bei einem zu großen Artikelportfolio sinken kann.
Fazit: Sortimentsgestaltung im E-Commerce
Prinzipiell muss sichergestellt werden, dass dem Kunden bereits vor dem Besuch des Onlineshops die Art und der Umfang des Sortiments in den eingesetzten Marketingmitteln kommuniziert wurde, um bei ihm keine falschen Erwartungen zu wecken. Eine regelmäßige Kommunikation mit Kunden kann Unternehmen durch deren Anregungen und Kritiken dabei unterstützen, ihr Sortiment zu gestalten und marktgerechter zu agieren.